Donnerstag, 24. November 2011

Maskenspieler


Meine Masken sind zerbrochen, ich lächele nicht mehr.

Sie waren fest mit meinem Gesicht verwachsen, ich spürte sie nicht
Sie zu bedienen ist unser aller Pflicht.
Ich beneide alle, die keine tragen,
Wollt' schon immer mal fragen: Verzeihung, ist das Ihr Gesicht?
Doch so geht das nicht, Gesicht und Maske sind eins
Verliert man sie, verliert man seins.
Je mehr Masken desto mehr Gesicht - nein!
Desto mehr Latex über der Haut.

Meine Masken sind zerbrochen, wo ist mein Gesicht?

Der Innendruck steigt
Die Maske verschließt alle Poren, der Dampf bleibt
Drinnen, beginnt an der Maske zu rütteln
Jetzt bloß nicht schütteln!
Die Risse mit einem Lächeln überdecken
Die Risse würden andere sehr erschrecken.
Meistens geht es gut, keiner sieht die Wut
Die Trauer, die Schmerzen.
Aber nur das kommt von Herzen!

Meine Masken sind zerbrochen, meine oberflächliche Identität erstochen.

Viele Tage sitze ich da, in der Bar, Bahn und Bus
Und muss mich konzentrieren sie aufzubehalten,
Wo käme ich denn hin, würde ich mich selbst entfalten?
Nach wochenlangem Tragen macht der Schweiß die Maske glitschig,
Das Gesicht entgleist.
Meine Maske bröckelt, ich fühle Luft auf der Haut
Man hat sich da was angestaut!
Ich kann nur hoffen allein zu sein wenn das passiert, denn
Gute Miene zum bösen Spiel bedeutet viel zu viel.

Meine Masken sind zerbrochen, ich bin.

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